Was bleibt von Weihnachten?

von Lektor Tobias Böker

Liebe Leserinnen und Leser.

Am 2. Februar endet ganz offiziell die Weihnachtszeit. Da stellt sich mir die Frage, was bleibt von Weihnachten?

Was bleibt übrig von Weihnachten? Wenn der Christbaum abgeschmückt ist, die Engel und Sterne und Kugeln weggeräumt sind? Das Weihnachten 2021 wieder in Schachteln verschwindet? Was bleibt von Weihnachten übrig? 

Vielleicht nur die Erinnerung an eine scheinbar schöne Krippenidylle. Vielleicht bleiben auch nur die paar Pfunde mehr, die wir dem guten Essen verdanken? Die Freude über ein paar schöne Geschenke oder die Überlegung, wie man die ungeliebten am besten wieder los wird? Was bleibt wirklich von Weihnachten übrig? Was bleibt von diesem so speziellen Weihnachten 2021?

Vielleicht bleibt über, das stetige Starren auf die neuesten Coronazahlen? Vielleicht aber auch nur die Erinnerung an die so andere Form der Weihnachtsgottesdienste - Outdoor oder mit Traktor durch das Dorf? Vielleicht ist aber auch nur die Niedergeschlagenheit geblieben, dass man wieder liebgewonnen Menschen nicht sehen durfte?

Wir schauen weiterhin mit bangen Blicken auf das, was da noch auf uns zukommen mag. Was bleibt nun wirklich noch von Weihnachten übrig?

Liebe Leserinnen und Leser, für mich bleibt die Sehnsucht nach dem menschgewordenen Gott, nach einem kleinen Licht in der Krippe, dass unsere Welt erhellen soll.

Diese Sehnsucht nach dem Licht ist für mich das wichtigste von Weihnachten, und es bleibt auch noch nach Weihnachten in unseren Herzen, nicht wie so mancher Baumschmuck.

Dieses Licht ist die Sehnsucht, nach etwas Größerem in diesem unseren Leben, nach etwas Verlässlichem, die Sehnsucht nach Hoffnung, nach jemandem, dessen Versprechen ich immer und ohne Abstriche trauen kann. Es ist die Sehnsucht nach einer bedingungslosen Liebe, die jeder Mensch, auch wir, so notwendig zum Leben braucht, wie die Luft zum Atmen. Es ist die Sehnsucht nach einem Glauben, der all diese weihnachtlichen Erfahrungen vom Licht, in uns wach und lebendig hält.

Johannes schreibt hierzu „…das Wort war bei Gott und das Wort war Gott… In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst… Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt… Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden…“ (Joh. 1,1-5)

Für mich bedeuten diese geschriebenen Worte von Johannes, dass auch für DICH und MICH dieses Licht leuchtet! Auch DICH und MICH will er mit seinem Licht erleuchten in diesem neuen Jahr und auch weit darüber hinaus.

ER, dass noch kleine Licht, beginnt uns Schritt für Schritt zu verändern. Wir dürfen Gottes Kinder sein. Und wir dürfen von seiner großen Liebe weitergeben, und an ihr wachsen.

Was bleibt nun wirklich von Weihnachten, einen Monat, nachdem alles begann? Es bleibt das Licht von Weihnachten, dass in uns entzündet wurde und langsam aber stetig in uns wächst. Und weil das so ist, darf – und soll – Weihnachten ruhig Folgen für unser Leben und Handeln haben!