St. Johanniskirche Meinbrexen

Geschichte

  • 1222 wurde das Dorf Meinbrexen unter dem Namen "Haus des Meinbrecht" das erste Mal erwähnt.
  • 1231 ist Meinbrexen als Pfarrdorf im Archivdiakonat im Bistum Paderborn zu finden. Die Kirche wurde Johannes dem Täufer geweiht. In vorreformatorischer Zeit galt sie als Reliquien- und somit als Wallfahrtsstätte.
  • 1583 geht das Rittergut Meinbrexen als Cahlenberger Lehen an die Familie von Münchhausen. Sie übten das Patronat für die Kirche aus.
  • 1585-1589 wurde die veraltete Kirche völlig neu errichtet. Dies veranlasste Statius von Münchhausen. Aus dieser Zeit, der Spätrenaissance, stammen der Altar, die Kanzel und die Wandfresken.
  • 1695 ging das Patronatsrecht an die Familie von Mansberg, die es auch heute noch ausübt.

 

  • 1736 wurde der Dachstuhl der Kirche durch einen Blitzschlag in Brand versetzt und beschädigt.
  • 1738 wurde der Dachstuhl repariert. Anton Adam von Mansberg betreute die Arbeiten. Die Kirche erhielt während der Arbeiten auch den Turm.
  • 1957-1958 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Die Kanzel und der Altar wurden restauriert. Das Fenster an der Ostwand wurde zugemauert und der Altar rückte in die Mitte.
  • 1981 und 1987 wurden der Kirchturm mit Schiefer und das Kirchenschiff mit Sandsteinplatten gedeckt. Dies waren Vorschriften der Denkmalpflege.
  • 1990 wurden umfangreiche Innenrenovierungen vorgenommen, wobei die wertvollen Wandfresken gefunden und komplett freigelegt wurden.
  • 1995 wurden die Arbeiten abgeschlossen.

Die Fresken

Die Fresken wurden während der Renovierungsarbeiten von 1990 bis 1995 entdeckt und freigelegt. Sie stellen ein einzigartiges Zeugnis künstlerischen Schaffens der Spätrenaissance dar. Im Bereich der ev.-luth. Landeskriche Hannover sind sie einzigartig.

Die Fresken entstanden bei der Fertigstellung des Kirchenneubaus 1589 und wurden in kurzer Zeit auf den trockenen Putz aufgetragen. Über die Herkunft des Künstlers kann nur spekuliert werden. 

Die ganze Kirche war ursprünglich mit einem leuchtenden Bilderbogen biblischer Szenen und ikonografischer Darstellungen versehen. Davon sind leider nicht mehr alle vorhanden. Schädigungen durch Feuer und Feuchtigkeit sowie Einbauten eines Ofens, führten zu Zerstörungen der Malereien.

Der Altar

Umrahmt von den Figuren der schreibenden Evangelisten mit ihren apokalyptischen Symboltieren (Offenbarung 4, 7) und zwei Frauengestalten, christliche Tugend verkörpernd, rückt der Altaraufsatz das Geschehen des Gründonnerstags in den Mittelpunkt.

Die miniaturhafte Abbildung der nur beim Evangelisten Johannes (Johannes 13, 1-20) überlieferten Fußwaschung im oberen Teil des Altars, korrespondiert mit der Darstellung des Abendmahles (Markus 14, 12-25) im unteren. Die Jünger werden dort mit dem Vorwurf des Verrates konfrontiert, worauf sie mit entsetztem Fragen reagieren : "Bin ich´s ?". Im Vordergrund ist mit dem Geldbeutel Judas Ischarioth abgebildet. Auffällig ist die besonders üppige, naturalistische Darstellung des Passah-Mahles.

Erklärend wurden dem Bild die Einsetzungsworte des Abendmahles (Markus 14, 22+23) gegeben.

Die Kanzel

Bis ins Jahr 1994 gerieten die Evangelisten-Portraits an der Kanzel in Vergessenheit. Bei der Restaurierung kamen diese wieder zum Vorschein. Allein die Bildtafel des Moses war bekannt. Den Portraits sind die entsprechenden Symboltiere sowie Sprüche beigestellt. 

Quelle: Flyer der Meinbrexer Kirche

  • 2009 fusionierten die Kirchengemeinden Fürstenberg, Derental und Meinbrexen zu einem Regionalverbund zur Kirchengemeinde Solling-Weser.
  • 2017 wurde die Ev.-luth. Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser gegründet: Zusammenschluss der Ortskirchengemeinden Boffzen - Solling-Weser – Lauenförde am 31. Oktober 2017.
Zeitungsartikel zur Fusionierung und Gründung

Fledermäuse auf dem Dachboden

Adresse

Dorfstraße 21, 37697 Meinbrexen-Lauenförde